GELD WIE HEU

Hat einer Geld wie Heu,
kann er sich alles leisten!
So eine Frau, die treu,
nebst andern eher dreisten;
den Gärtner, Architekten,
die ihm das Schloss gestalten;
den Pförtner, den geschleckten,
den Hirten, Wache halten;
die Köchin und den Koch,
den Gaumen ihm verwöhnen;
den Golflehrer samt Loch,
die Freizeit zu verschönen;
den Maler, Literaten,
ihn singen in den Schlaf;
zu rühmen seine Taten:
den eignen Biograph;
den Schneider, Juwelier,
die ihn erglänzen lassen;
den, der ihn therapier‘‘
und der ihn lehrt, sich fassen;
den Jockei, Pferdehalter;
für alles Lieferanten;
den eigenen Verwalter;
spezielle Spekulanten;
Friseur, Masseur und Heiler,
Wirt, Stallknecht, Landarbeiter,
Sporttrainer, Nagelfeiler.

Doch wird er drum gescheiter?
Ja, Butler und Chauffeur,
damit sie ihn bedienen;
doch hat er sein Malheur
trotz allem Geld mit ihnen!
Gepachtet hat er – meiner Treu! –
das Glück noch nicht, das ist gewiss:

Hat einer nichts als Geld wie Heu,
ist Stroh im Kopf kein Hindernis!

H. H. Hadwiger