ROSENKÄFER-GEBELFER

1) Schlüpfrig entschlüpft

Ein Rosenkäfer saß auf meiner Schwester Rücken,
da hob sie an, begann, sich krampfhaft vor zu bücken.
Nur er jedoch glitt aus, verkroch
sich noch und noch ins nächste Loch.

Worin er sich verlor.
Gottlob, war‘s nur ihr Ohr!
Bedenkt das böse Ende,
wenn er sich abwärts wende!

2) Rosenkäfer landen, eh sie stranden, irgendwo

Ein Rosenkäfer kam geflogen,
der suchte einen Landeplatz.
Da ich von Kleinauf ihm gewogen,
lud ich ihn ein mit einem Satz.

Sein Lieblingslandeplatz, das war,
weil es weich bremste, Menschenhaar.
Nun aber wählt er mich zum Platze,
trifft statt auf Haar nur meine Glatze.

Worauf die andern Käfer fanden:
„Warum auch will er so glatt landen,
wogegen wir meist nur uneben
die raue Wirklichkeit erleben?“

3) So werden Rosenkäfermaden – zu Nomaden

Schafshirt war ich, also Schäfer.
Mein Freund, das war ein Rosenkäfer,
der von mir weiter nichts begehrte,
als dass er sich von Rosen nährte.

Die Rosensträucher abzufressen,
deshalb den Schafen ich verbot.
Denn hätten solches sie vergessen,
wär das des Rosenkäfers Tod.

Dadurch entstand in der Schafzucht
auf mich, den Schäfer, Eifersucht.
Wem würde es denn wohl gelingen,
Schäfchen ins Trockene zu bringen?

Die Schafe den Profit besaßen,
indem sie alle Rosen fraßen.
Sie fraßen alles ratzekahl.
Da blieb dem Käfer keine Wahl.

Der Rosenkäfer nämlich floh,
sucht einen Freund sich anderswo,
weil ich ihm nicht mehr seine Lab=
sal als stets frische Rosen gab.

Meist sind, die anfangs lautest blöken,
die wider alle Stachel löken,
muss das auch noch nicht immer heißen,
dass sie zuletzt sich schön an …schauen.

4) Sakrament noch einmal: Sakrileg!

Ein Rosenkäfer auf einem Blumenstrauß saß,
als ich am Tisch daneben Sardinen aß.
Da fiel der Rosenkäfer aus einer Blume Höhlung
herab in mein Sardinenöl: letzte Ölung!

Nur eine Frage bleibt bei diesem Missgeschick:
War denn der Rosenkäfer gläubiger Katholik?
Mein Vorteil davon war, das Dosenöl
war nun veredelt: feines Rosenöl!

Es ist nun leider einmal in der Welt,
ob ’s uns gefällt, ob nicht, meist so bestellt:
Willst statt verlieren reüssieren,
dann musst du immer kräftig „schmieren“!