ZUR LESUNG „SPRING INTO SPRING“ am 7.5.2012 für KULTUR-IMPULSE LINZ

Lesung eigener Werke und Veröffentlichungen, vorgetragen von Vater und Sohn
Dr. Heinz Helmut Hadwiger und Stephan Anselm Hadwiger im
OÖ. Kulturquartier im Ursulinenhof, Landstr.31, im Gewölbesaal, ab 19 Uhr

„SPRING INTO SPRING“:
Wonach das kling?
Nach dem Befehl zu springen.
Will man mich dazu zwingen?
Noch Olympikon-Vorbereiter,
Leichtathletik Siegwettstreiter:
Wer springt weit und wer noch weiter?
Nach einem Kind: hyperaktiv,
das ruhelos im Kreise lief
und überall dazwischenrief?
Nach einem Frosch im nahen Teich,
der springt, dass ich ihn nicht erreich?
Nach einem hingeworf’nen Glas,
denn Glück und Glas, wie leicht springt das?
Nach einer Prämie, Dividende,
die sprunghaft ändert die Bestände?
Nach einer Schnitte, Scheibe Brot,
die aus dem Toaster springt zur Not?
Auch jener Hund kann es nicht sein,
der mit der Wurst um den Eckstein …
O nein!
„SPRING INTO SPRING“
heißt auf schlecht Englisch, auf Engling:
Lass den Wintergram sein!
Spring in den Frühling hinein!

Den FRÜHLING beging man früh-neuhochdeutsch als „vrüeling“, als man im 15. Jhdt. anfing, ihn dem Herbst, dem „spätling“, entgegenzusetzen, in der Lutherbibel (1523) in 1. Moses 30, 41f. mit der „ersten Zeit“ verdeutlicht.
Während das Frühjahr im Mittelhochdeutschen heimisch war, seit Kramer in Nürnberg 1678 greif- und hörbar, vom Elsass bis Bayern und Schleswig-Ostpommern, als Vorjahr im Sinne von vorjähr von der Jade bis zur Niederelbe, in Ostpreußen. Ab 1736 erscheint spätjahr für Herbst.
In Niederbayern bis Oberösterreich und in der Steiermark sagt man „auswärts“ – noch nicht gehört? – (nach Kulge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache), „auswart“ in Kärnten.
Sonst heißt der Frühling vielfach (auch poetisch) „meie“ (wovon auch Mai kommt), während der westgermanische Lenz von Luther stammt.
Das wär es insgesamt!