1) Vorauseilender Gehorsam

Der Schniedelwutz, der Schniedelwutz,

der blieb zu seinem eignen Schutz

vorläufig noch recht klein.

So käm er kaum hinein.

 

Doch da kam eine geile Hand

und nahm die Sache in die Hand,

weil sie ein wenig mehr empfand

als Schniedelwutz, der sich noch wand.

 

Da dachte sich der Schniedelwutz,

wenn ’s schon nicht schadet, ob es nutz,

dass ich draufhin so schnell erwach?

Erst werd‘ ich stark, doch letztlich schwach!

 

Dann mahnte sich der Schniedelwutz:

„Soll, wenn die Kleine ich verputz

und stoße, gehe auf sie ein,

das alles schon gewesen sein?“

 

Da ist der Schniedelwutz

zu seinem eig‘nen Schutz,

weil er schon so benommen,

ganz einfach flott gekommen.

 

Was die, die geil mit ihrer Hand,

nicht ganz so toll und sexy fand

und in den Sack enttäuscht ihn box‘:

„Was soll der órgasmús praecóx?“

 

Der Schneidelwutz erleichtert, froh:

„Jetzt bin ich sowieso k.o.!“

2) Verlor’ne Liebesmüh, verlor’ne!

 

Ein Schniedelwutz ging leer, doch schwer

so traurig in der Welt umher.

Ach nein! Was heißt denn da, er „ging“,

da er, weil ’s nicht mehr ging, nur hing?

 

Er traf auf eine Gletscherspalte,

die bat ihn, dass er sich entfalte,

und sie begann, ihn zu bedrängen:

„So lass dich doch nicht gar so hängen!“

 

Da stand er auf, sich hochzurecken,

um sich in sie hineinzustecken.

Verlor’ne Liebesmüh‘! Verloren!

Was ich noch immer nicht begreif:

 

Er wurde immerhin doch steif!

Doch nur, weil er ihm abgefroren!

 

 

6) Mit Engelsgeduld

 

Ein Schniedelwutz, der ging so stumm

und unbefriedigt um und um

um seine eigne Hand herum.

 

Jetzt fängt der Drang schon wieder an!

Bewahr mich, Heiliger Onán,

vor diesem ichbezog’nen Wahn!

 

Die Situation war verzwickt,

bis ihm auf sein Gebet geschickt

ein Engel, den er dann ….

                 der ihm zugenickt.

 

7) Schlitz, schlatz, schlutz

 

Ein Schniedelwutz, ein Schniedelwutz,

der suchte nach der Muschi Schlutz,

denn für der Muschi tiefen Schlitz –

wie sehr er seine Nadel spitz‘! –

ermangelt’ s ihm am Sch-Nudel-Witz.

 

8) Be-Scheiden beneiden!

 

Den Schniedelwutz, den alten,

den störten erste Falten.

Kann nicht einmal bei Alten

als Schniedel mich entfalten,

kann schniedeln nicht noch wutzen,

was soll er mir dann nutzen?

 

Wenn die, die mich beneiden,

selbst impotent, sich weiden

an meinem Altersleiden!

Ich müsste mich bescheiden

und solch Kontakte meiden.

 

Kann ich nicht eins von beiden,

dann sollt‘ ich ’s auch den Scheiden,

den (g)einsamen, bescheiden:

Ich muss mir ihn abschneiden!

 

Worauf ich, fragt mich wer, nur stutz‘:

Heiß ich statt Schniedel- Schneidelwutz?

11) Der auf-begehrliche Schniedelwutz

 

Wenn ich beim Lesen manchmal stutz

und unterbreche die Gedichte,

dann liegt ’s – besieht man es bei Lichte –

daran, sich kurzum abzulenken

und nicht an Höheres zu denken,

wo wir ja doch nur einmal leben!

Dann heißt es, einen – und ihn heben:

Da meldet sich der Schniedelwutz!

 

 

13) Der ungeschützte Schniedelwutz

 

Ein Schniedelwutz verhalten schlief,

bis eine Sumse nach ihm rief,

die ihn begehrte, intensiv,

und lustbewusst schon Amok lief.

 

„So rappel dich doch endlich auf

und leg dich einfach auf mich drauf!

Mir geht ’s um mehr als nur Geschnauf.

Die Folgen nehm ich gern in Kauf.

 

Ich mag es oft und stark und tief.“

Bis Schniedelwutz sich drauf berief,

das Ganze liege deshalb schief,

es fehl‘ ihm ein Präservativ.

 

 

15) Der angesteckte Schniedelwutz

 

Ein Schniedelwutz kam viel umher,

er nahm das Leben leicht statt schwer.

Nur weil er unersättlich war

und wild nach rauer Haut mit Haar,

worauf er ganz extrem abfahr‘,

gelang ihm Folgendes sogar:

 

Konnt‘ Zugang sich verschaffen

zu Meerkatzen und Affen

und sich dazu aufraffen,

um nicht gleich zu erschlaffen.

 

Doch wie er sich so hetz‘ und wetz‘,

entdeckt er, was ihn sehr entsetz‘:

„Die Sauerei, die woa wos blaids,

jetzt hob i leida söba Aids!“

 

 

19) Schniedelwutz als Zechpreller

 

Es dachte sich der Schniedelwutz,

bevor ich ’s letzte Geld verputz,

lass ich nochmal die Puppen tanzen.

Doch hatte er nicht viel vom Ganzen:

 

Luft ging ihm aus – und auch das Geld,

es fehlt‘ ihm gänzlich an Finanzen.

Er hat die Dame drum geprellt.

Jetzt muss er sich vor ihr verschanzen.

 

 

25) Drauf abgefahren

 

Ein Schniedelwutz saß in der Bahn

und machte sich an eine ran.

Nur war er dabei zu direkt,

was sie, der er sich so entdeckt,

schnell abgestoßen, abgeschreckt.

 

Der Anstoß war ’s, den er erregte,

bevor er stoßweis‘ sich bewegte.

Bewunderung galt ihren Haaren.

Das Schmeicheln könne er sich sparen!

Der Zug ist längst schon abgefahren …

 

26) Schniedelwutz – die Begriffsbestimmung

 

Ein Schniedelwutz? Was ist das denn gewesen?

Bei Wikipedia hab ich nachgelesen:

ein meist zurückhaltendes, scheues Wesen,

dem es im Dunkeln ganz besonders frommt,

eh‘ es heraus, ans Tageslicht gar kommt.

 

Doch wurd‘ es meist, bevor es dazu kam,

anschmiegbedürftig und zudem handzahm.

Es freut sich über viele Streicheleinheiten,

die es in schnellem Tempo fortbegleiten.

Erst dann gelingt ’s ihm, dass es kommt beizeiten.

 

Ein Schniedelwutz kann ganz verschieden sein:

gar riesig, unanständig groß und klein.

Er findet meist, wohin er will, hinein.

Und ist er anfangs nur von sich ein Drittel,

so weiß er dafür doch probate Mittel.

 

Und er vergrößert sich durch feste Stöße,

ist er nicht eingebildet bloß an Größe.

Da wär‘ es besser, er gäb sich bescheiden,

wüchs über sich hinaus erst beim Entkleiden

und gäbe sich davor noch keine Blöße.

So könnte mancher ihn um ihn beneiden.

 

 

27) Schniedelwutz mit Kustaufputz

 

Ein Hundling einst nach Fünfling kam.

Doch dem ermangelt es an Scham.

Er weiß, das liegt bei Etzelsdorf,

nur er ist mehr auf Wetzen schorf.

 

Im Kuhstall sieht er kaum mehr Vieh.

Er steht auch nicht auf Sodomie.

Doch eh‘ er sich noch angeschickt

und ungeschickt die Hündin f –indet,

die ihn schnell seiner Lust entbindet,

hat sie ihn schon hineingezwickt.

 

Ja, wohinein denn? Ach, ich stutz:

Doch nicht in seinen Schniedelwutz!

Denn, kann er so nicht landen,

kommt Geilheit ihm abhanden.

 

Herunter ihn zu holen,

hat man ihm Kunst empfohlen.

Entdeckt sie und – statt Spasmus

bringt die ihn zum Orgasmus!

(Schluss)

 

 

29. Der Schniedelwutz als Judenwitz

 

Ein Schniedelwutz ist daran int’ressiert,

was es denn Neues gibt um ihn herum,

dass er den Überblick nur nicht verliert.

Drum schaut er sich auch in den Medien um.

 

So liest er in den Regenbogenpressen,

selbst religiöse Gründe gelten nicht:

Körperverletzung wäre das indessen,

entschied erst jüngst ein deutsches Erstgericht.

 

Ist ungeachtet höherer Hygiene

ein solches Opfer doch nicht zu beneiden.

Selbst wenn er Schmerzengeld zu kriegen wähne,

ein Schniedelwutz lässt sich nicht gern beschneiden!

 

 

37. Der Schniedelwutz, der am besten abschnitt.

 

Ein Schniedelwutz, ein Schniedelwutz,

der machte es sich selber schwer:

Er hasste jedes Hin und Her,

und auch das flinke Ein und Aus

war ihm kein Link, vielmehr ein Graus.

 

Nicht besser war das Auf und Ab.

Das brachte ihn auch nicht auf Trab.

Ja, jedes Sich-Bewegen fand

er letztlich nur recht überspannt.

 

Von Wetzen, Reibereien und

Gebläse würde er nur wund.

Ach, wäre ihm doch Frieden

und „ruhe sanft!“ beschieden!

 

Drum, was er auch bestritt – fit – schlapp,

mit einer Schere schnitt – schnipp-schnapp –

er sich den Seinen selber ab,

samt Zipferschluss im Schuss, zipp – zapp!

 

 

38. Ein aufrechter Schniedelwutz, zu Fall gebracht

 

Ein Schniedelwutz geht aufrecht durch die Welt,

weil ihm von außen alles das gefällt,

was er sich geil dahinter vorgestellt.

 

Gibt weder Blöße sich noch Blößchen

und öffnet, sieht er bloß ein enges Höschen,

im Geist darunter ein verschloss’nes Döschen,

ergötzend sich am feucht geword’nen Möschen.

 

Und so erfreut sich Schniedelwutz an allen.

Doch alle lassen sich das nicht gefallen,

dass dem Voyeur an ihnen was gefällt.

Nicht seinen Blick, der schwimmt wie trunken,

nicht seine Hose, die so ausgestellt,

dass sie dem Publikum ins Auge fällt.

 

Da fühlt er sich um den Genuss geprellt.

Was anfangs überraschend hochgeschnellt,

wodurch die Hose ihr Design erhält,

ist schnurstracks nun in sich versunken,

wie mancher Traum in sich zusammenfällt.

Wär Schniedelwutz nur kein Schimären-Held!

 

 

52. Der aufblühende Schniedelwutz

 

Ein Schniedelwutz ging eigens aus

und pflückte Blumen, einen Strauß.

So locke er durch diese

die Liese auf die Wiese.

 

Und als sie da so lagen,

wollt der in sie sich wagen.

„Kannst du“, meint er „nach vorn dich bücken?“

„Willst du schon wieder Blumen pflücken?“

 

 

57. Der aufgewärmte Schniedelwutz

 

Ein Schniedelwutz ging Beeren pflücken

in einem tiefen, kühlen Wald.

Er musste sich dazu recht bücken.

Da wurde ihm am Hintern kalt.

 

Beim nächsten Mal nahm er wen mit,

den führte er mit sich am Arm,

damit er keine Kälte litt‘.

Der hielt ihn auch von hinten warm.

 

 

59. An- und Auszug des Schniedelwutz‘

 

Ein Schniedelwutz war sehr bemüht,

er hat die Frauen meist verfrüht,

doch umso schneller ausgezogen,

wenn sie ihm auch nicht lang gewogen.

 

Und das erzählt er ungelogen

den Männern, die ihn drum beneiden

und sich an deren Nacktheit weiden,

womit er diese angezogen.

 

 

61. Der unnachgiebige Schniedelwutz

 

Ein Schniedelwutz ging tanzen

Und schmiegte sich an fremden Leib.

Er hielt nicht viel vom Ganzen,

versuchte es zum Zeitvertreib.

 

Doch durch die rhythmische Bewegung

geriet er plötzlich in Erregung.

 

Da mahnte das berührte Weib:

„Sie sollen tanzen und nicht schwanzen!

Was wollen Sie denn mit dem Rüssel?“

„Pardon! Das ist mein Haustorschlüssel!“

 

 

65. Der multitaske Schniedelwutz

 

Ein Schniedelwutz ging noch zur Schule

und wollte Mädchen kennenlernen.

Doch neben ihm, da saßen Schwule,

dass er v ersucht, sich zu entfernen.

 

Die setzten sich auf seinen Schoß,

sie wollten ja das eine bloß!

Und er beschloss, sitzen zu bleiben,

um ’s Jahr drauf hetero zu treiben.

 

 

74: Der muse-ale Schniedelwutz

 

Den Schniedelwutz die Musen küssten.

Er dachte, wenn sich Zweifel lichten,

könnt er von unten etwas dichten,

worauf er unbedingt das wüsste:

 

Von welcher der neun Musen,

an welchem ihrer Busen

bei aufgeknöpften Blusen

er saugen könnt und schmusen.

 

Das wollt‘ er, sei ’s selbst neunmal.

Die Eselsbrücke seiner Wahl

hieß Klio-Me-Ter-Thal

Eu-Er-Ur-Po-Kal.

 

Mit Klio wollt‘ Geschichte schreiben

er und es dann ganz dichte treiben.

Mit Melpoméne würd‘ er trauern,

doch seine Keule überdauern.

 

Die wollt‘ er Terpsychóre zeigen,

mit ihr zu tanzen den Schwanz-Reigen,

dass Thália er festlich gab

Komödie mit dem Krummstab.

 

Eutérpe spielt er lyrisch Flöte,

dass sie erfreue seine Nöte.

Erato schlüg er gern die Leier,

hofft Liebesdichtung oft auf Dreier.

 

Schwebt gar in Sternenhimmel ab

mit Úranias Zeigestab.

Und äußerst liederlich erreiche

Pol’hýmna er, die liederreiche.

 

Dann Kalliópe lehrt ihn sprechen

und episch sich den Kopf zerbrechen,

weil er mit Schreibtafel und Griffel

unauffällig ihr Schamhaar riffel.

 

Was „kämmen“ heiß und auch „aufrauen“.

Er muss an Musen sich rantrauen,

denn schließlich wird ihn von den neun

zumindest eine doch erfreu‘n,

falls acht achtgeben und ihn scheu’n.

 

Dass sie nicht vor dem stolzen

olympischen Intelligenzbolzen

zu schnell dahin geschmolzen.

Na, bitte, sagt, was wollt ’s denn!

 

 

77. Der stumme Fummler

 

Ein Schniedelwutz, der sehr verloren,

hat sich ein Opfer auserkoren,

das ließe er nicht ungeschoren.

Es gälte nur, kurz vorzubohren.

 

Zusammenpresst es fest die Schenkel,

so dass er sie schon mangels Henkel

nicht auseinanderziehen könnte.

Es schien, dass sie es ihm nicht gönnte.

 

„Was soll so lang denn das Gefummel?

Hol einfach raus den kleinen Stummel!“,

begann sie dann, in ihn zu dringen.

Doch der war nicht mehr reinzubringen.

 

 

84. Der groß-artige Schniedelwutz

 

Ein Schniedelwutz träumt schon im Dösen

von groß-artigen KünstlerInnen

und möchte sie und ihre Mö ---Mienen

kennenzulernen bald beginnen,

um sie von Arbeit zu erlösen.

 

Und so bewirbt bei den Skulpteusen

er sich als nacktes Aktmodell

und ist trotz seiner Fett-Gekrösen

am Sprung und immer auf der Stell‘.

 

Schon sitzt er dort mit seinem Harten

und möcht‘ – um alles in der Welt!

Doch leider lassen sie ihn warten,

bis er in sich zusammenfällt.

 

Da zieht er sich in sich zurück.

So wird aus ihm nur mehr ein Torso!

Er wollte zwar, doch fehlte Glück.

Bedauerlich! Obzwoa – es woa so!