Zu Fuß unterwegs

Bist du einmal unterwegs,
lass dich durch die Füße tragen!
Stets ein Auto – überleg’s! –,
sollst du ernstlich dir versagen.

Aus dem Kopf musst du dir schlagen,
dass du überall hinfährst.
Und du darfst es offen wagen,
dass du dich dagegen wehrst.

Schließlich lässt sich die Distanz
auch ganz anders überwinden.
Sei doch nicht so ein Schlappschwanz!
Du wirst eine Lösung finden.

‘s ist ein eigenes Kapitel:
Wenig schädigen die Luft
öffentliche Verkehrsmittel,
einzeln wird viel mehr verpufft.

Darum wäre es recht klug:
statt allein im Auto fahren,
mit der Tram und mit dem Zug;
dadurch Schadstoffe ersparen.

Ich hab noch gesunde Beine
und darüber einen Kopf,
womit Autos ich verneine,
eh‘ die Straßen ich verstopf!

Meinen Füßen zu vertrauen,
macht mich Autos widerstehen.
Vielmehr wird es mich erbauen,
unterwegs zu Fuß zu gehen.

Ohne Auto Sinn erfahren

Anstatt durch den Alltag hasten,
lasst mich einfach Autofasten!
Auch wenn ich nicht im Auto rumrase –
festina lente! – eile mit Weile! –,
ich meine Zeit mir besser einteile,
hab‘ ich sie immer vorn, meine Nase.

Anstatt mit dem Auto fahren,
gilt es, Abgase zu sparen!
Denn wir verpesten nicht unsre Luft –
bei der Aktion, da sind wir dabei:
freiwillig leben wir autofrei! –,
kämen ansonsten früh in die Gruft.

Statt vom Auto abhängig zu sein,
steigt in so ein Fahrzeug gar nicht ein!
Ohne aufs Auto sich zu verlassen –
sind wir das Auto erst einmal los,
wird unsre Freiheit gleich riesengroß! –,
werden zu Fuß wir auch nichts verpassen.

Statt verkümmern mit den Jahren,
heißt ’s, beweglich Sinn erfahren!
Auf so ein Auto ganz zu verzichten –
nimmt man die Füße erst in die Hand,
kommt man gemächlich durchs ganze Land! –,
gängiger Grundsatz ,dem beizupflichten!

Autonom? – Das kann doch nicht dein Ernst sein!
Sag, wie lange haben deine Füße
weiter dich als bis zu deinem Wagen,
deinem Fahrbar-Untersatz getragen,
der das leichte Leben dir versüße?

Wohin du immer auch willst, dein Ziel,
das versuchst du durchaus zu erreichen,
ohne deinen Grundsatz aufzuweichen:
Ich mach‘ niemals einen Schritt zu viel!

Schon vom niedern Hochparterre im Haus
lässt du dich durch einen Aufzug bringen
und, zu Fuß zu gehen, auch nicht zwingen;
schlimmstenfalls gehst du dann gar nicht aus.

Selbst zum nahen Bäcker um die Ecke
bist du auf dein Auto angewiesen,
legst den kurzen Weg zurück sonst, diesen,
so verzögert träg wie eine Schnecke.

Dich zu treffen, ist ein wenig schwer.
An und für sich sollte ich mir ‘s sparen.
Du kommst mit dem Auto angefahren.
Nachher gehst du keinen Meter mehr.

Du bewegst dich nicht, sitzt nur herum.
Ganz zu schweigen erst von Leistungssport.
Holt dich niemand ab, gehst du nicht fort.
Jede Leibesübung scheint dir dumm.

Deine Beine werden dich bald nicht mehr tragen,
dass du einen Rollstuhl brauchst. Und ist dem so,
gehst du nicht einmal mehr mit bei der Demo:
„Keinen autolosen Tag mit unserm Wagen!“