KASSEL an der FULDA erweis ich meine HULD a

(Kassel geziemen sechs Dezimen)

 

Was wisst ihr denn schon vom „PLANETEN KASSEL“?

Ihr kennt wohl alle und versteht das Wort „Planet“:

ein Himmelskörper, dominierendes Objekt,

der Sterne Bahn nicht folgend um den Himmelspol,

das scheinbar isoliert im Universum hängt

und von der Sonne Licht wie Wärme auch empfängt,

Startplatz und Landerampe seit Jahrtausend‘ wohl.

Und weil solch Kraft und Energie in Kassel steckt,

hilft diese Stadt so manchem Gast, der durch sie geht,

voran und zu entkommen dem Schlamassel!

 

Vorerst berichte ich Geschichte: Kassel,

urkundlich erstmals anno 913 erwähnt,

ursprünglich nur Befestigungsanlage,

das nach dem Frankenkönigshof Chassella hieß,

von Landgraf Heinrich, Philipp, Karl dann bestimmt,

bis es Napoleon 18-0-6 einnimmt,

und als Kurhessen nach dem Krieg zu Preußen stieß,

kam zwar als Bundeshauptstadt nicht in Frage,

hat sich zuletzt jedoch stets weiter ausgedehnt,

durch Eingemeindungen anstatt Gerassel.

 

Lang waren auch die Brüder Grimm in Kassel

und schufen dort die „Kinder- und Hausmärchen“,

in 170 Sprachen übertragen.

Sie hatten hier wohl ihre arbeitsamste Zeit.

Die Deutschgrammatik und das „Deutsche Wörterbuch“,

die waren ihr fruchtbarster Wortgutfundversuch,

literatur- und sprachwissenschaftlich gefeit.

Allein die Bibel mag dies überragen.

Erst durch die Leistung schied das Brüderpärchen

den teuren Wortschatz von dem Flachgequassel.

 

Seit 1955 herrscht in Kassel

die „documenta“ jedes fünfte Jahr,

wobei die Werke unsrer Gegenwart als Kunst

im Fridericianum erstmals glänzen,

nachdem die Weltweit-Präsentation begann

durch Arnold Bode, Kunsthistoriker Haftmann,

aufzeigend aktuelle Kunsttendenzen.

Und schnell erobert sie der Int’ressierten Gunst,

indem sie Abstand nimmt von dem, was bisher war,

das Neue bietend als prägnantes Puzzle.

 

Auch eine Bildergalerie gibt es in Kassel,

die unter anderm Bilder von der Innenstadt,

des Bergparks Wilhelmshöhe zeigt, der Karslaue,

der Drahtbrücke, des Brunnens auf dem Königsplatz,

der Karl Branner Brücke und Schloss Wilhelmsthal,

von all den Sehenswürdigkeiten, zur Auswahl,

damit man aus historischem Gebäudeschatz

aufs Wesentliche und Bewundernswerte schaue,

weil Kassel wirklich wunderbare Stätten hat

wie Plätze, Treppen, Straßen, manch verstecktes Gassel.

 

Ich selber lieb seit Kindesbeinen Kassel,

drittgrößte Hessenstadt, am Fluss der Fulda:

Einst kamen meine Großeltern mit mir hierher,

um mir „ den großen Herkules“ zu zeigen.

Wir stiegen auf die Wilhelmshöhe, nur indes

forsch ich in sie naiv: „Wo ist die Frau Kules?“

Nun, Kinder sind halt so und manchmal eigen!

So sah im Griechenmythos ich nur eine Mär,

die war an meiner Kassel-Liebe Schuld a.

Ich hoffe, dass sie niemand mir vermassel!