HÄTTE MAN MEHR ZEIT FÜR MANHATTAN,

HÄTTE MAN VIEL ZEIT

 

Ach, wenn wir Männer in Manhattan
            mehr Zeit als Wolkenkratzer hätten!

Statt netten und adretten
          beschi...rmte wie Toiletten,

statt gelben, violetten
            mit allerlei Facetten,
            Servietten, Etiketten,
            davor in Kabrioletten,
            kokette Amoretten,
            Kokotten, flotte Motten
            mit gold’nen Gliederketten,
            Dubletten-Marionetten.

 

Ach, wenn wir Männer in Manhattan

mehr Zeit als Wolkenkratzer hätten!

 

Dann gäb ’s dort auch mehr Betten!

Die Blonden und Brünetten,

Annetten, Henrietten,

Babetten, Antoinetten,

Nannetten, Suffragetten,

Soubretten, Chansonetten,

die Dicken und die Fetten,

Kompletten und Honetten,

die müssten sich nicht g’fretten,

die müssten sich nicht drängen,

die müssten sich nicht zwängen

in diese engen Betten,

wie Ziegel auf Paletten,

wie Blumen in Buketten,

Beleibte in Korsetten,

den Wanst in Korseletten,

                           Skelette um Lafetten

                           anstatt auf Totenbetten.

 

Ach, wenn wir Männer in Manhattan

mehr Zeit als Wolkenkratzer hätten!

 

Sich kletternd anzuketten,

statt at home zu verfetten

wie Eier in Omletten,

an Scheiben die Vignetten,

wie Gäste bei Banketten,

bei Vernissagebüffetten,

wie Richter mit Baretten,

Poeten an Sonetten,

Bildhauer wider Statuetten,

wie Bläser an den Klarinetten,

wie Pianisten an Spinetten,

wie Fistelstimmen nach Falsetten,

in Rhythmen zu den Kastagnetten,

wie Degenfechter vor Floretten,

wie Krieger unter Bajonetten,

wie Altkadetten auf Korvetten,

wie Läufer in Stafetten,

wie Tänzer in Balletten,

am Eis in Pirouetten,

wie Spieler an Rouletten.

 

Ach, wenn wir Männer in Manhattan

mehr Zeit als Wolkenkratzer hätten!

 

Dann ließen sich erretten:

die schmutzigen Manschetten,

Parisens Midinetten,

Bigotte in den Metten,

Lustknaben auf Klosetten,

in Mädchenkabinetten,

die Pornos auf Kassetten,

die Blinden mit Gazetten,

vergrößert durch Lorgnetten,

die Tauben in den Operetten,

selbst wenn Plaketten und Billetten

sie irgendwo vergessen hätten,

die Lahmen auf den Tanzparketten,

die Schanzenspringer auf Sprungbretten,

die Hungrigen für Koteletten,

die Apfelbeißer für Renetten,

die Gänsehäuter durch Briketten,

die Muezzins auf Minaretten,

die Sänger in Duetten,

Terzett-, Quartett-, Quintetten,

Sextett-, Septett-, Oktetten.

 

Ach, wenn wir Männer in Manhattan

mehr Zeit als Wolkenkratzer hätten!

 

An ausgesuchten Stätten,

an Disteln tausend Kletten,

an Glasfenstern Rosetten,

wie Haare in Pinzetten,

wie Nonnen in Nonetten,

wie Chöre in Motetten,

wie Tanz in Menuetten,

wie Mörder bei Stiletten,

Betrüger mit Blanketten,

wie Säufer nach Sorbetten,

wie Kettenrauch um Zigaretten,

wie Schatten an den Silhouetten,

wie Jackpotler bei Lotto-Wetten,

um ärgste Not zu glätten.

Für Kranke gäb ’s Tabletten,

Getröpf in Eprouvetten,

Arzneiessenzen aus Pipetten,

zehn Zehen in den Sandaletten ...

 

Ach, wenn wir Männer in Manhattan

mehr Zeit als Wolkenkratzer hätten!

 

Ach, wenn wir in Manhattan

statt Häuser Betten hätten!

Man müsste dorthin jetten!

 

Sie glauben noch, wir hätten

gebenedeit

ein bisschen Zeit

im Rush-Hour-Manhattan?

 

„Ja, sind Sie noch zu retten?”